[Postfixbuch-users] RelayedOpenRelay

Michael Köhler postfixbuch-users at makomi.de
So Aug 14 11:28:53 CEST 2011


Hallo Patrick,

Am 14.08.2011 um 01:06 schrieb Patrick Ben Koetter:

> Ich gebe Dir recht, der Begriff "lokal" trägt hier nicht weit. Vielleicht
> kriege ich das mit einer Umschreibung verständlicher in den Griff:
> 
>  "Ein Sender, der das System legitim nutzt, um eine Nachricht in den Umlauf
>  zu bringen."
> 
> Wichtig sind dabei "legitim" und "in den Umlauf (...) bringen", denn es
> bedeutet:
> 
> - Der Sender konnte sich legitieren indem er/sein Client über die IP oder über
>  seine SASL-Identität erkannt (authentifiziert) und zum Senden berechtigt
>  (autorisiert) wurde 
> 
> - Die Nachricht betritt hier den Transportweg. Aus Sicht aller nachgelagerten,
>  mailverarbeitenden Instanzen ist der Mailserver, der die Nachricht zum
>  Versand vom Client (MUA) annahm der "originator" - ihm "entspringt" die
>  Nachricht.
> 
> Beides kann amavis nicht wissen. Amavis weiß nicht, dass der sendende Client
> sich per SMTP AUTH bei Postfix authentifiziert hatte (und header sind Schall
> und Rauch) und er kann den sendenden Client bei dynamischen IPs nicht einer
> legitimen Gruppe (IP ist in @mynetworks) zuordnen.
> 
> Wir helfen amavis (und schützen es vor Mißbrauch) indem wir eine spezielle
> $policy_bank schaffen, die nur angesprochen wird wenn wir sicherstellen
> können, dass der Sender mit der dynamischen IP legitim sendet.
> 
> Das erreichen wir indem wir Mails über den submission-Port RFC-gerecht nutzen
> und sendenden Clients zwingend (!) SMTP AUTH abfordern. Wer diese Hürde
> schafft, hat sich erfolgreich legitimiert - er gehört zu uns, ist 'local'.
> 
> Von diesem Port aus routen wir Nachrichten an die spezielle $policy_bank in
> amavis und dort sagen wir amavis, das alles was da reinkommt ORIGINATING ist.
> 
> Ist ORIGINATING gesetzt, bedeutet das für amavis folgendes:
> 
> - Legitimität
>  Diese Nachricht stammt von einem legitimen Sender.
> 
> - Senderichtung
>  Diese Nachricht geht von mir weg (Sender) zu einem Anderen (Recipient) hin.
> 
> Diese Bedingungen sind Voraussetzung für folgende, mögliche Aktionen:
> 
> DKIM-Signaturen
> Sind Legitimität und Senderichtung gegeben, wird amavis DKIM-Signaturen
> anbringen, wenn DKIM-Signaturen für die Domain des Senders konfiguriert wurde.
> (Die Nachricht ist ausgehend ...)
> 
> Sender-Notifikationen
> Um Backscatter und andere Formen der Zwangsbeglückung für Fremde zu vermeiden
> ("Sie haben ein Virus gesendet ...") notifiziert amavis nur lokale (lies:
> systemgehörige) Sender und Empfänger. "Nur lokal" wird über den Parameter
> $warn_offsite (default: 0) geregelt. Legitimer Sender wird über @mynetworks
> oder ORIGINATING festgelegt und zum System gehörende Empfänger, also lokale
> Empfänger legt @local_domains_maps fest.
> 
> Status-Header
> amavis kann sich selbst, das Ergebnis von Virenscans, DKIM-Verifizierung und
> Resultate von SpamAssassin in Header einfügen. Das tut es nur für lokale
> Empfänger. Wer in @local_domains_maps steht, ist lokal.
> 
> 
> In dem Sinne also:
> 
> - Pack das Webinterface in @mynetworks
> - Laß die Clients von Kunden über submission senden
> - Laß die Server von Kunden über Port 25 senden und ordne ihre statische IP
>  @mynetworks zu.
> 
> Wenn Du die Kunden-IPs einer speziellen Policy in amavis zuführen willst, dann
> route ihre IPs bestimmten $policy_banks zu:
> 
> @client_ipaddr_policy = (
>  [qw( 0.0.0.0/8 127.0.0.1/8 [::] [::1] )] => 'LOCALHOST',
>  [qw( !172.16.1.0/24 172.16.0.0/12 192.168.0.0/16 )] => 'PRIVATENETS',
>  [qw( 192.0.2.0/25 192.0.2.129 192.0.2.130 )] => 'PARTNER',
>  [qw( 88.217.225.250/32 )] => 'CUSTOMERS',
>  \@mynetworks => 'MYNETS',
> );
> 
> 
> So. Und jetzt fallen mir die Finger ab.  ;)

Das hast Du schön und verständlich geschrieben - Du solltest ein Buch schreiben :)

Gruß,
Michael


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