[Postfixbuch-users] [OT] Arbeitgeber darf an Postfach ran

Werner Flamme w.flamme at web.de
Fr Aug 5 20:19:54 CEST 2011


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Am 05.08.2011 18:00, schrieb Andre Tann:
> Driessen, Freitag, 5. August 2011:
> 
> Das seh ich aber auch so. Wäre ja noch schöner, wenn man den Ablauf beim
> Arbeitgeber dadurch blockieren könnte, indem man auch nur eine private
> Mail im Konto abspeichert, und dann Gott und die Welt damit befaßt, die
> eigene Privatsphäre zu wahren. Die Rechtslage scheint zwar anders zu
> sein, aber nachdem es Freemailer wie Sand am Meer gibt, kann man es dem
> Mitarbeiter auch zumuten, für Trennung zu sorgen.

Dem Mitarbeiter kann ich es vielleicht zumuten. Er kann vielleicht einen
MUA mit zwei Mailkonten bedienen. Davon kann ich nicht in jedem Fall
ausgehen.

Kann ich es denn auch den Bekannten des Mitarbeiters zumuten, die
vielleicht unabsichtlich (nur der Name, nicht die eigentliche
Mailadresse wird angezeigt, wie das bei vielen MUA leider Standard
geworden ist) eine Mail mit privatem Inhalt an den Firmenaccount
schicken? Oder demjenigen, der jemanden denunzieren will, ihm "vielen
Dank für Deine Bilder" schreibt, und dass er sich nun mit ein paar
anderen Kinderpornos revanchieren will? Kleine Meldung an den Chef und
der Mitarbeiter hat rote Ohren...

> Bei den Läden, die ich so von innen kenne, ist das auch nie ein Problem.
> Es ist stillschweigend akzeptiert, daß a) die Leute den Account auch für
> Privates benutzen, daß b) der Arbeitgeber jederzeit reinschauen darf, ob
> was wichtiges angekommen ist, daß c) Backups über Jahre aufgehoben
> werden, und noch niemand hat damit ein Problem gehabt.

Schön, dass Du nur Läden kennst, die Datenschutz in keiner Weise ernst
nehmen.

>> Ich lasse nichts im Zugriffsbereich eines dritten liegen wodurch ich wo
>> auch immer in Verlegenheit kommen könnte oder was mir unangenehm wäre wenn
>> unbeteiligte Dritte davon Kenntnis erlangen würden.
> 
> Jep. (oder +1, wie das neuerdings wohl heißt ;) )

Ihr seid vielleicht 366 Tage im Schaltjahr online. Andere sind das
nicht. Nicht mal allen Kollegen (IT-Abteilung eines Forschungszentrums)
ist es zumutbar, an den Wochenende nach Mail zu sehen - sie wohnen auf
dem Land, nix DSL, nix UMTS, selbst GPRS ist Glückssache. BTST.

>> Als Mitarbeiter habe ich an meinem Arbeitsplatz meine Arbeitskraft zu 100%
>> meinem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen und mich nicht mit privaten
>> Dingen zu beschäftigen(Notfälle wollen wir mal ausnehmen).
>> Ein Arbeitgeber zahlt ja auch 100% des vereinbarten Lohns an den
>> Mitarbeiter aus.
> 
> Seh ich nicht ganz so. Ich denke in meiner Freizeit auch oft über die
> Abläufe beim Arbeitgeber nach, und was man verbessern könnte. Also darf
> ich während der Arbeitszeit auch mal über Privates nachdenken. Solange
> unter dem Strich Leistung und Gegenleistung übereinstimmt, ist es doch
> OK.

Zumal wenn es eine Betriebsvereinbarung gibt, die das Nutzen des
Dienst-PCs zu privaten Zwecken in geringem Umfang ermöglicht...

Gruß
Werner
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