[Postfixbuch-users] E-Mail als Firmeneigentum

Peer Heinlein p.heinlein at heinlein-support.de
Mi Mär 11 11:22:55 CET 2009


Am Mittwoch 11 März 2009 schrieb Rainer Frey (Inxmail GmbH):

> Wenn wir schon bei Thema sind:  siehst du mal ganz allgemein
> gesprochen rechtliche Probleme, wenn der Arbeitgeber:
>  * private Nutzung der Firmen-E-Mail-Adressen verbietet, aber

Problem 1: Wenn bislang die private Nutzung erlaubt war, so kann er es 
ggf. arbeitsrechtlich nicht einfach mehr so verbieten, da die private 
Nutzung ggf. Bestandteil des Arbeitsvertrages geworden sein könnte.

(Man beachte: 2 x "ggf.", 1 x "könnte")

>  * gleichzeitig die Nutzung privater E-Mail-Accounts bei externen
> Anbietern per POP/IMAP über die Firmen-Infrastruktur (Rechner,
> Internetanbindung) erlaubt?

Es stellt sich bei privater Nutzung des PCs immer für mich auch etwas 
die Frage, was bei "C:\Eigene Dokumente" los sein könnte. Also wenn ich 
private Dokumente zusammen mit Arbeitsdokumenten speichere. Aus 
gleichen Erwägungen wie beim gemeinsam genutzten Postfach könnte hier 
der Zugriff für die Firma auf meine lokalen Daten auf der Platte 
schwierig/eingeschränkt/unmöglich sein.

Insofern stellt sich (auch) die Frage, ob die Nutzer nicht nur mailen, 
sondern auch die lokale Festplatte zum Speichern nutzen. -Wobei man 
sowas durch einen Ordner PRIVAT ja auch wirklich gut abgrenzen kann.

Wenn sie externe Postfächer nicht per Webmail, sondern per nativem 
POP3/IMAP einbinden (und dabei die Mails nicht vermischt werden: 
POP3!), dann können sich solch private Daten natürlich trotzdem noch im 
Cache des Mailclients auf der Platte wiederfinden. Theoretisch haben 
diese Daten damit weiterhin nichts im Backup der Firma zu suchen. 

Aber da Cache-Daten im Backup eh nur Geld kosten, sollte man ja sowieso 
ein Interesse haben, solchen temporären Datenmüll von vornherein zu 
excluden -- und dann löst sich das Datenschutzproblem ebenso gleich in 
Luft auf,

Aber im Ernst: Es stellt sich natürlich auch die Frage, ob aus sowas 
dann tatsächlich noch Theater gemacht wird, oder ob dann nicht 
irgendwann mal ganz pragmatisch zwischenmenschlich gesehen auch mal gut 
ist wenn es nur noch um Cache-Müll geht. Aber juristisch wäre das ggf. 
noch ein Problem.


Mit freundlichen Grüßen

Peer Heinlein



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