[Postfixbuch-users] Spamwelle, bzw. disconnect nach 5xx Fehler
Sandy Drobic
postfixbuch-users at japantest.homelinux.com
Mi Jan 9 23:41:20 CET 2008
Thomas Klein wrote:
> Guten Abend,
>
> schätze mal, ihr seid sicher genauso wie ich von den heutigen Spamwellen
> überflutet worden. Hab heute Rekordwerte bei den Rejects verzeichnen
> können auf mehreren Systemen.
>
> Beim Logs durchsehen stellte ich fest:
> Die Spam-Clients unternehmen pro SMTP-Connect mehrere
> Einlieferungsversuche. Meistens werden diese von policy-weight schon mit
> einem 500er Fehler ausgebremst. Die machen aber nicht sofort danach
> einen disconnect, sondern versuchen in der gleichen Session bei 10
> anderen Usern noch ihre Mail loszuwerden.
Normal ist, dass ein Client nach einem REJECT bei rcpt to weitere
Empfänger durchgibt, bis er entweder keine Empfänger für die Mail mehr hat
oder durch smtpd_hard_error_limit gestoppt wird. Dieser Wert gibt an, nach
wieviel Fehlern (nicht nur ungültige Empfänger, sondern Fehler insgesamt
in der Session) die Verbindung abgebaut wird. Standard ist 20. Wenn du nur
eine kleine Site hat, wo es ungewöhnlich ist, dass eine Mail an mehr als
20-30 Empfänger adressiert ist, dann kannst du diesen Wert auch runtersetzen.
> Ich habe das vorher nicht so genau beobachtet; aber wäre es nicht
> besser, einen disconnect zu erzwingen, wenn ein 500er Fehler vom
> Mailserver geliefert wird? Ohne es genau zu wissen, hätte ich behauptet,
> dass ein nicht-spam-client nach einem 500er Fehler von selbst erstmal
> disconnected.
Falsch! Das wäre auch schrecklich ineffizient. Stelle dir mal vor, man
würde jedesmal wieder die TLS-Verbindung neu aufbauen müssen, wenn ein
einziger ungültiger Empfänger dabei ist. (^-^)
Mail an 50 User, davon sind 30 nicht mehr gültig, weil der Newsletter an
alte Adressen geht und die Firma das Namenschema der Adressen geändert hat
und die User die Adresse nicht korrigiert haben. Dann darf der
einliefernde Client sich mindestens 30 mal verbinden, um die ungültigen
Adressen je einmal zu probieren.
>
> Ob das andererseit die Menge der Spams eindämmt, wage ich mal zu
> bezweifeln, ist nur so ein Ansatz.
smtpd_hard_error_limit auf einen für die eigene Site vernünftigen Wert
setzen ist eine Sache der eigenen Einstellung. Es verhindert zumindest,
dass der Spamzombie einen Wörterbuch-Angriff durchführt und tausende von
Adressen durchtestet.
Ich habe aber festgestellt, dass die Zombies inzwischen etwas
hartgesottener sind: sie kommen nach kurzer Zeit wieder, wenn die
Verbindung getrennt wird. Dagegen hilft nur noch Firewalling, etwa durch
Fail3ban, oder wenigtens sofortiges Disconnecten mit "421 Service for
Client not available..."
--
Sandy
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