[Postfixbuch-users] r-DNS Einträge
Alexander Stoll
technoworx at gmx.de
Do Jul 5 12:56:29 CEST 2007
Jan P. Kessler schrieb:
> Dort steht "SHOULD". Du kannst ihm beschreiben, dass es in seinem
> eigenen Interesse sei, aber etwas verpflichtendes dazu gibt es wohl
> nicht. Im Endeffekt kommt es also (wie immer) auf Deine Rolle in dem
> Spiel an. Wenn die etwas von Dir oder Deinen Usern wollen, hast Du einen
> guten Hebel - im anderen Fall ist das Recht (wenn man da bei RFCs
> überhaupt von sprechen kann) nicht auf Deiner Seite.
Recht spielt hier keine Rolle, das Internet IST ein Verbund von nicht zentral
verwalteten System, die auf Interoperabilitätsstandards angewiesen sind,
_damit_ der Datenaustausch funktionieren kann. Mir ist in den langen Jahren
noch keiner untergekommen, der "nur" keinen rDNS hat und sonst nichts an
seiner Konfiguration massivst verbogen hat (zB. .local EHLO welches sehr wohl
die RFCs nicht zulassen und und und).
Systeme, die diese Mindestanforderungen nicht erfüllen, isolieren sich selbst
und ich meine damit _nicht_ DKIM/SPF und anderes optionales Zeug.
> Falls Du Nachrichten wirklich auf Basis von nicht vorhandenem rDNS
> Eintrag abweist, hat er/sie/es mit dieser Aussage (imo) vollkommen
> recht. Da ist ein ziemlicher Wildwuchs im Bereich Mailrestriktionen
> unterwegs und man muss immer größere Bocksprünge unternehmen um eine
> E-Mail zu verschicken (ich sag nur Domain-Keys, usw). Manchmal habe ich
> das Gefühl, dass die Leute ob Ihrer Super-SPAM-Statistiken vergessen,
> dass die eigentliche Aufgabe von Mailsystemen die Zustellung von
> Nachrichten ist.
Die Mehrzahl der Leute kämpft damit, dieses Medium benutzbar zu halten...
Ich finde den ärgerlicheren Wildwuchs in Form von schlecht administrierten
"Gurkensystemen", die _zwingende_ RFC Vorgaben bewusst ignorieren, Backscatter
Quellen ohne Empfängervalidierung und "Administratoren", die ohne jegliche
Spur von Ahnung plötzlich eine eigenes Mailsystem betreiben müssen (so macht
man das ja heute, ist megatrendy!) und ihr Mega-AntiSpam-Blackbox System vor
der vergurkten Exchange Kiste (über den Installationsassistenten kam man ja
nie raus) betreiben, wo sie noch nicht mal das Webinterface verstehen.
Das schluckt dann wie eine Singularität _wichtige_ Email und die anderen sind
Schuld und wenn man die eigene Mail auch nicht los wird, sind alle anderen böse...
"Es geht überall sonst", wie wenn jemals jemand von denen ne Logauswertung
gemacht hättte, die eigenen Anwender sind von dem Gurkensystem in der Regel
schon so konditioniert, dass sie nichts mehr dabei finden, wenn "manche
Empfänger halt nicht gehen" und der ahnungslose Admin klopft sich auf die
Schulter weil alles so "toll" funktioniert. Leider treffen wir diesen Zustand
immer häufiger an.
> Und mal ehrlich - wenn ich 'ne Haftpflichtversicherung suche und bei
> Anbieter A erst mal 37 Configschritte unternehmen muss, um ihn zu
> erreichen, nehme ich Anbieter B, bei dem es einfacher geht.
Wer annimmt, ein Mailrelay ohne rDNS _ohne_ Probleme betreiben zu können, hat
entweder nicht den Hauch von Ahnung, was er da eigentlich betreibt oder leidet
unter Realitätsverlust, denn sowas war auch schon anno ´99 problematisch...
mfG, AS
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname : smime.p7s
Dateityp : application/x-pkcs7-signature
Dateigröße : 3237 bytes
Beschreibung: S/MIME Cryptographic Signature
URL : <https://listi.jpberlin.de/pipermail/postfixbuch-users/attachments/20070705/0d1f13fd/attachment.bin>
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