[Postfixbuch-users] Ebay und HELO
Sandy Drobic
postfixbuch-users at japantest.homelinux.com
Mo Feb 5 01:05:21 CET 2007
Uwe Driessen wrote:
>>> Nur wenn alle solche Mailserver kategorisch ablehnen kommt Leben in die Bude. Der
>>> Ebay-Kunde muß sich bei Ebay beschweren.
>> Alles eine Frage der Priorität. Der Server kann nur stur nach den Regeln
>> gehen, um zu entscheiden, was er annimmt oder nicht. Ich habe etwas mehr
>> Urteilsvermögen und kann flexibler entscheiden.
>>
>> Die eigentliche Frage ist, wofür der Mailserver gedacht ist.
>> - Ist er dafür gedacht, RFCs durchzudrücken?
>
> Ist wie immer aber es kann nicht sein das durch wenige die sich nicht daran halten die
> darunter zu leiden haben die nüchtern Auto fahren.
> Die RFC's gibt es nicht ohne Grund ist wie die Norm im Stahlbau und nur weil hier nicht
> unbedingt Leben davon abhängt gibt es einige zugegebener maßen Große Mailversender die tun
> was sie wollen.
> Dann machen wir irgendwann alle was wir wollen und lassen alle die RFC's sein wie sie
> wollen.
Mir geht es dabei weniger um RFCs als um die Sicherstellung der
Mailzustellung. Zugegeben, als Firmenadmin habe ich einen anderen
Standpunkt als jemand, der einen Antispam-Service bietet.
> Die Post transportiert auch keine Briefe die nicht einer gewissen Norm unterliegen nur bei
> den Mails (die fallen allerdings auch unter das Postgesetz) werden Dinge zugelassen und
> toleriert bei den einen (weil sie einen Namen haben) und bei den anderen nicht. Wenn dann
> müssen die Regeln für alle gelten. Ich bin langsam soweit das ich eher darauf verzichte
> von einigen wenigen die sich nicht an die Regeln halten Mails zu transportieren aber dafür
> einen fast Spam und Virenfreien Mailserver habe.
Grins! Meine Schwester hatte auch mal ein fast spam- und virenfreies
Postfix, leider kamen aber auch eine Menge Mails,die sie sehnlich erwartet
hatte, nicht herein.
> Es ist unwahrscheinlich schwierig eine Grenze nach dem zu ziehen was angenommen wird und
> was nicht wenn da einige wieder da sind für die die Ausnahme von der Ausnahme gemacht
> werden muss. Und nur wenn auch die Großen merken das es so nicht funktioniert werden die
> etwas ändern denn solange es von der Allgemeinheit toleriert wird was die da tun oder auch
> nicht müssen sie ja nichts tun denn es funktioniert ja.
Das stimmt. Spambekämpfung und Zustellung aller erwünschten Mail sind sehr
schwierig unter einen Hut zu bringen. Bei mir ist es halt so, dass sich
die Leute aufregen, wenn eine erwünschte Mail abgewiesen wird. Inzwischen
kennen sie es ja, dass die Mailstruktur zuverlässig funktioniert.
Und trotzdem kommen immer wieder noch Anfragen, warum eine Mail nicht
durchkommt. Dann schaue ich im Log nach, sehe, dass die Adresse falsch
geschrieben ist, seufze und teile das in Deutsch mit, was die
Reject-meldung bereits dreimal in Englisch gemeldet hat.
> Allen Kunden habe ich die strengen Regeln nach denen auf dem Mailserver die Mails
> angenommen werden mitgeteilt, wer nicht damit einverstanden ist kann sich gerne wo anders
> ein Postfach einrichten oder aber auch Spam und Virenprüfung für seine Mailadresse
> abschalten lassen. Aber dann geht alles ungefiltert durch (das wollte dann auch keiner
> haben *gg).
Wäre es nicht möglich, eine Restriction Class einzurichten für moderate
Checks? Dann gäbe es wenigstens die Möglichkeit zwischen ungefiltert,
gemäßigt, und starke Filterung zu wählen.
Stehen diese Filterbedingungen im Vertrag beschrieben?
>
>
>> - Ist er dafür gedacht, die erwünschten Email zu empfangen/versenden?
>>
>> Bei mir liegt die Priorität auf dem letzten Punkt, die Spambekämpfung muss
>> ich dieser Priorität anpassen.
>>
>> Meine Reihenfolge der Prioritäten ist diese:
>> - alle erwünschten Mails annehmen (hohe Verfügbarkeit und Robustheit)
>> - keine falsch abgewiesenen Mails (gemäßigte Checks und Log-Kontrolle)
>> - soviele Schrottmails abweisen wie möglich (nach Prio 1+2)
>
> Würden sich alle an die RFC's halten müssten wir uns nicht oder nicht in dem Maße darum
> kümmern. Wie viel Zeit muss denn aufgewendet werden nur um dafür zu sorgen das wieder
> einer da ist der eine Ausnahme braucht rechne das mal deinem Chef vor dann wird er auch
> entweder in die eine oder andere Richtung sein Denken ändern.
> Auf der anderen Seite würde ich solange ich dafür bezahlt werde auch dem Chef 8 Stunden am
> Tag versuchen jeden Wunsch zu erfüllen und wenn er mir noch so gegen den Strich gehen
> würde *g
> 8 Stunden bezahlt sind einfach 8* XXX € in der Tasche *gg
Sieht bei mir etwas anders aus. Ich versuche ein Optimum zwischen Rejects
und der Pflege der eventuell notwendigen Whitelists zu erreichen. Ist
nicht ganz einfach, da wir mit der ganzen Welt kommunizieren und ich so
nicht Länder wie China/Russland/Japan/Taiwan ausschließen kann.
Ich musste ein paar Dutzend Server auf die Whitelist nehmen, einige
vorsorglich, um mögliche Probleme zu vermeiden.
Aber die meiste Arbeit machen die Server, die von mittelgroßen Firmen ohne
entsprechendes Fachpersonal betrieben werden. Vor kurzem wieder der Fall
gewesen:
- falsche Kontaktadresse
- keine Empfängervalidierung beim remote Server
- remote Server senden non-FQDN Helo für Bounce
- Mein Server verwendet reject_non_fqdn_helo_hostname
- remote server merkt, dass er in der Patsch sitzt und schickt über einen
Relayhost
- Relayhost sendet non-FQDN Helo...
- Mein Server verwendet reject_non_fqdn_helo_hostname...
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie die wieder neuen Mist
bauten mit ihrer Konfiguration.
>> - soviele Spam/viren erkennen wie möglich von dem, was angenommen wird
>>
>
> Die sollten schon gar nicht auf dem Server landen sondern schon vorher abgewiesen werden.
> Ich habe Gott sei dank keinen Im Nacken sitzen der mir sagt was ich tun muß. Zu mir kommt
> der Kunde weil er hier eben automatisch Ohne Aufpreis diesen Schutz bekommt und das auch
> noch kostenlos zu seinem Zugang dazu. Der Gegenüber bekommt in der Regel in Klarschrift
> mitgeteilt warum wieso die Mail nicht durchgegangen ist und kann danach handeln, wer es
> nicht tut dessen Post scheint Ihm nicht so wichtig zu sein das er auch dafür sorgt das Sie
> zugestellt wird.
Ich kann es mir auch nicht ganz erklären, aber es gibt eine MENGE Leute,
die zwar schreiben können, aber offenbar nicht lesen.
> Die Verantwortung für das zustellen einer Mail liegt beim Versender nicht beim Empfänger.
> Der Versender möchte etwas von mir als Transporteur dann muss er sich an die Bedingungen
> halten unter denen seine Mails transportiert werden kann und diese Bedingungen sind von
> einem Gremium heller Köpfe ausgearbeitet worden(denke ich zumindest mal).
> Ich kann auch nicht mit DHL einen löchrigen Sack Zement verschicken den nehmen die gar
> nicht erst an.
Mit DHL habe ich vor kurzem meine eigene Erfahrung gemacht. Aus welchen
Gründen auch immer haben sie behauptet, dass eine Zustellung zu uns nicht
möglich wäre ohne Angabe von Gründen. Die zweite Lieferung kam dann
endlich durch.
Auf der anderen Seite hatte ich früher eine Postkarte erhalten, auf der
neben der Stadt nur mein Name war und als Adresse dann "Nordviertel"
stand. Da hatten die Postbeamten noch die Zeit, so etwas zu recherchieren.
(^-^)
--
Sandy
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