[Postfixbuch-users] /var/mai/ versus Maildir

Georg A. Wilm G.A.Wilm at t-online.de
Di Nov 28 15:48:09 CET 2006


Hallo, 

ich beginne gerade mich intensiver mit Mailserver auseinanderzusetzen
und finde das Buch sehr hilfreich, das es viele Zusammmenhänge
erläutert.

Nun bin aber doch auf Probleme gestossen, die im Buch so nicht behandelt
werden. Strenggenommen handelt es sich nicht um ein Problem von Postfix,
sondern der lokalen Verteilung der Mails.

Ich habe auf einem Debian Sarge 3.1 einen Courier imapd mit Postfix
installiert. Im Gegensatz zum Beispiel im Buch möchte ich zum Schluß ein
laufendes openldap anbinden, daher habe ich mich für courier als Imap
Server entschieden, ich habe gelesen die ldap-Anbindung lässt sich dort
recht einfach realisieren. Aber soweit bin ich noch nicht, zunächst soll
alles andere funktionieren.

Bei Debian scheinen einige Einstellungen aber etwas anders zu
funktionieren, vielleicht übersehe ich auch etwas oder begehe einen
Gedankenfehler.

Nach anfänglichen Irritationen mit $MAILDIR das doppelt definiert ist
(/etc/default/courier) und (/etc/courier/imapd) kann ich nun über den
Port 143 sowohl über telnet zu Testzwecken und Clients wie thunderbird,
egroupware auf lokale Courier MAILDIRS in /home/$USER/Mail zugreifen
Ordner anlegens Mails verschieben und opieren. Soweit alles prima.

Nun würde ich gerne auch die lokale Post der Systembenutzer in die IMAP-
Mailverzeichnise ausliefern lassen, stosse dabei jedoch auf Probleme.

Ich dachte zunächst das ich das Problem mit procmail lösen könnte. 
in /etc/postfix/main.cf setzte ich die Zeile:

mailbox_command = /usr/bin/procmail -t -a $EXTENSION

und erstellte mit dem vi eine ~/.procmailrc wie folgt:

MAILDIR=$HOME/Mail
LOGFILE=$HOME/.procmail.log
VERBOSE=on

Die Logdatei funktionierte prima und ich konnte beobachten 
wie procmails Lockingmechanismus arbeitet, sehr fazinierend, 
allerdings wurde die Maildir Anweisung schlicht ignoriert und die
lokalen Mails nach wie vor nach /var/mail/$USER ausgeliefert.

Auch das Nachsehen in der Logdatei zeigte keine Erklärung
Es scheint als bestehe procmail unter Debian darauf die Mails
nach /var/mail/$USER auszuliefern. 

Ein 
$ procmail -v
bestätigte es:
$
..
Locking strategies:     dotlocking, fcntl()
Default rcfile:         $HOME/.procmailrc
        It may be writable by your primary group
Your system mailbox:    /var/mail/testuser
$

Meine Frage, kann man procmail oder eines der Auslieferungsprogramme von
postfix dazu bekommen, lokale Mails die unter Debian Sarge
standardmässig nach /var/mail/<USER> ausgeliefert werden in ein von
Courier kontrolliertes Mailverzeichnis des jeweiligen Users umzuleiten,
so dass wenn ich als User tux at meinrechner.meinedomain eine Mail nach
testuser at meinrechner.meinedomain sende diese auch in /home/testuser/Mail
statt nach /var/mail ausgeliefert wird, so dass man auf seinen Client
nicht zwei unterschiedliche Konten anlegen muss?

Vielleicht hat jemand das Problem schon gelöst oder eine kennt eine
Lösung.

Ich bedanke mich für Antworten.

Mit freundlichen Grüßen
Georg




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