[SAV-newsletter] Solidarität mit dem Hungerstreik der Flüchtlinge in Griechenland
Sascha Stanicic
sst at sav-online.de
Di Feb 15 12:01:02 CET 2011
Solidarität mit dem Hungerstreik der Flüchtlinge in Griechenland
*Papiere und gleiche Rechte für die "300" und alle Flüchtlinge! *
**
Seit dem 25. Januar befinden sich 300 Flüchtlinge in Griechenland in
einem Hungerstreik. Diese so genannten "illegalen" MigrantInnen fordern
Papiere und gleiche Rechte. Es handelt sich um den größten Hungerstreik
in der Geschichte Griechenlands.
/von Sascha Stanicic, Berlin/
Die meisten Hungerstreikenden kommen aus Nordafrika und haben jahrelang
in Griechenland gelebt und gearbeitet. Viele von ihnen hatten in der
Vergangenheit Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, die ihnen als Folge der
Wirtschaftskrise verloren haben. Denn ein Migrant verliert seine
Aufenthaltserlaubnis, wenn er nicht 200 Tage im Jahr in die
Sozialversicherung einzahlt. Diese Politik der griechischen Regierung
ist ein Beispiel dafür, dass MigrantInnen als billige Arbeitskräfte
ausgebeutet werden und abgeschoben werden, wenn sie nicht mehr
gewinnbringend einsetzbar sind. Sie werden nicht als Menschen behandelt.
Die Wirtschaftskrise führte zu einer immer schlimmeren sozialen
Situation für MigrantInnen in Griechenland. Viele leben auf der Straße,
in Parks und müssen hungern. Aus dieser schrecklichen Lage hat sich der
Hungerstreik entwickelt -- eine Maßnahme größter Verzweiflung.
Die Hungerstreikenden hatten sich in einem Teil der Jura-Fakultät an der
Athener Universität für ihren Protest versammelt, wozu sie von der
Mehrheit der Studierendengewerkschaft eingeladen worden waren. Am 27.
Januar stellte die Regierung ihnen ein Ultimatum, das Gebäude zu
verlassen und drohte mit Zwangsräumung durch die Polizei. Diese
umstellte und blockierte dann das Gebäude, so dass auch hunderte
UnterstützerInnen der Streikenden eingeschlossen waren. Die Flüchtlinge
entschieden dann gemeinsam, dass Gebäude zu evakuieren. Sie setzen nun
den Hungerstreik fort und befinden sich in einem Gebäude, das eine
Privatperson ihnen zur Verfügung gestellt hat. Die politische Rechte und
die Medien in Griechenland betreiben aber eine Hetzkampagne gegen die
für ihre Rechte kämpfenden Hungerstreikenden. Griechische
UnterstützerInnen der MigrantInnen wurden mittlerweile von der
Staatsanwaltschaft unter Anklage gestellt, weil sie "Illegale"
unterstützt haben.
*Bitte schreibt Protestbriefe an:*
den Innenminister Giannis Raggouis: *ypourgos at ypes.gov.gr*
den Premierminister Georg Papandreou *dialogue at politicalforum.gr*
*Und sendet Solidaritätsbotschaften an die Hungerstreikenden:*
hungerstrike300 at gmail.com
*Kopien der Schreiben bitte an*:
xekinima at hotmail.com
sascha at sozialismus.info
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