[SAV-newsletter] Vorstellung zur Kandidatur für den erweiterten WASG-Bundesvorstand von Sascha Stanicic
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Fr Apr 21 14:48:47 CEST 2006
auch zu finden unter
http://www.sozialismus.info/index.php?name=News&sid=1591
Name: Sascha Stanicic; WASG-Mitglied in Berlin-Neukölln
Alter: 35
unterstützt von: Bezirksgruppen Berlin-Spandau, Berlin-Mitte (Stand
11.4.2006)
Politische Biographie: 1986 - 1995 Mitglied der SPD, seit 1988 Mitglied
der IG Medien/ver.di, 1992 Vorsitzender der Jungsozialisten in Aachen,
1992 - 1994 Bundessprecher der Jugend gegen Rassismus in Europa (JRE),
1994 Gründungsmitglied der SAV (Sozialistische Alternative)
Beruf: Redakteur von www.sozialismus.info und Mitarbeiter in der
SAV-Bundesleitung
*Liebe Kolleginnen und Kollegen,*
die Gründung der WASG hat Bewegung in die politische Linke der
Bundesrepublik gebracht. Ohne uns wäre der Erfolg der Linken bei den
Bundestagswahlen 2006 undenkbar. Der dadurch eingeleitete Prozess der
Neuformierung der Linken birgt große Chancen, eine wirksame Alternative
zu Neoliberalismus und Kapitalismus aufzubauen. Der Prozess befindet
sich jedoch in einer selbstverschuldeten Krise. Ich will im
Bundesvorstand einen Beitrag zur Überwindung dieser Krise leisten.
*Für eine neue linke Partei mit linker Politik: keine Beteiligung an
Regierungen, die Sozialabbau betreiben!*
Um allen anderslautenden Behauptungen sofort entgegen zu treten: ich
unterstütze den Neuformierungsprozess der Linken! Aber eine Neue Linke
kann nur erfolgreich sein und die von Millionen in sie gesetzten
Hoffnungen erfüllen, wenn sie glaubwürdig und prinzipientreu ist. Wir
treten an, die Umverteilung von unten nach oben umzukehren und die
gesellschaftlichen Verhältnisse zu ändern. Wir dürfen unsere Grundsätze
nicht durch eine „Politik des kleineren Übels“ in Landesregierungen über
Bord werfen. Die Erfahrungen der L.PDS in Berlin und
Mecklenburg-Vorpommern zeigen: mit dieser neoliberalen SPD ist keine
Politik im Interesse der abhängig Beschäftigten und Erwerbslosen zu
machen. Die Anpassung an die SPD kostet vor allem der Linken
Wählerstimmen und Unterstützung. Deshalb unterstütze ich den Grundsatz
der WASG: eine Regierungsbeteiligung kommt nur in Frage, wenn diese zu
einem Politikwechsel in Richtung unserer Forderungen führt. Für mich
heißt das: keinerlei Beteiligung an Privatisierungen, Sozialabbau,
Tarifflucht, Stellenabbau - egal wo, egal wie!
*Für eine Kandidatur der WASG bei den Abgeordnetenhauswahlen in Berlin
- gegen administrative Maßnahmen*
Die Verteidigung dieses Grundsatzes macht leider eine eigenständige
Kandidatur der WASG Berlin bei den dortigen Abgeordnetenhauswahlen am
16. September nötig. Die L.PDS Berlin hat keine Veränderung ihrer
Koalitionspolitik vollzogen oder angekündigt. Das vom WASG
Bundesvorstand mit dem Landesvorstand der L.PDS erarbeitete gemeinsame
Positionspapier enthält keine belastbaren Positionen, sondern vage
Absichtserklärungen. Und selbst diese schließen zum Beispiel weitere
Wohnungsprivatisierungen und Stellenabbau nicht aus. Das Papier wird
zurecht von der L.PDS als in der Kontinuität ihrer Politik der letzten
Jahre präsentiert. Um dem berechtigten Protest gegen die Politik des
SPD/L.PDS-Senats bei den kommenden Wahlen Ausdruck zu verleihen, ist
eine Kandidatur für Arbeit und soziale Gerechtigkeit leider mit der
L.PDS nicht möglich.
Unabhängig von der Frage, ob man eine Eigenkandidatur der WASG für
richtig hält oder nicht, sind administrative Maßnahmen, wie das
Zurückziehen der Wahlbeteiligungsanzeige durch den Bundesvorstand, aus
meiner Sicht grundsätzlich als undemokratische Schritte abzulehnen.
*Für eine demokratische Neugründung*
Zur Zeit wird der Parteibildungsprozess als eine reine Fusion zwischen
L.PDS und WASG betrieben. Die vielen tausend interessierten
AktivistInnen, die außerhalb der Parteien sind, haben keine
Möglichkeiten sich direkt einzubringen und Einfluss zu nehmen. Das muss
geändert werden, wenn die neue Partei mehr sein soll, als eine reine
Addition von L.PDS und WASG, in der der L.PDS-Apparat und die
Bundestagsfraktion den Ton angeben würden. Gleichzeitig sollten die
Debatten und Verhandlungen auf breitere Beine gestellt und die
Landesverbände der WASG direkt einbezogen werden. Diesbezüglich
unterstütze ich den Antrag der WASG Berlin zu alternativen Vorschlägen
zum Parteibildungsprozess (PB 06-007).
Das Kooperationsabkommen III lehne ich ab, weil es keine ausreichende
demokratische Legitimation in der WASG hat, den Neuformierungsprozess
auf L.PDS und WASG einengt und sich weitgehend an der L.PDS-Politik
orientiert.
*Sozialistische Ideen*
Als Marxist bin ich der Meinung, dass die von unserer Partei
aufgestellten Forderungen im Rahmen des kapitalistischen Systems nicht
dauerhaft umzusetzen sind. Einen ökologisch nachhaltigen, sozialen und
friedlichen Kapitalismus halte ich für eine Illusion. Dies gilt
angesichts der Ungleichgewichte und Krisentendenzen in der
Weltwirtschaft mehr denn je. Deshalb bin ich für eine offene Debatte
innerhalb der WASG über die Frage einer möglichen Systemalternative. Die
Eigentums- und Machtfrage sollte gestellt werden. Die Wirtschaft kann
nicht demokratisch organisiert werden, wenn die großen Banken und
Konzerne in Privateigentum sind.
Im Falle meiner Wahl in den Bundesvorstand werde ich meine öffentliche
Funktion als SAV-Bundessprecher niederlegen.
-------------- nächster Teil --------------
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