[Postfixbuch-users] Spam-Abwehr durch Stottern
Stefan Hoth
mailinglists at stefanhoth.de
Mo Jan 21 09:28:11 CET 2008
Hallo,
ich persönlich halte von Methoden, die sich auf bestimmte Eigenarten der
Spammertools verlassen für nicht (mehr) effektiv genug.
Dies habe ich persönlich z.B. bei Greylisting festgestellt, da der
Spamanteil der durchgelassenen Mails nach dem Abschalten von GL nicht
anstieg und somit zeigte, dass GL (bei mir) keinen Gewinn mehr bringt.
Die Ressourcen der Spammer steigen täglich (ob nun durch eigene Server
oder Zombies) und daher ist die Frage, ob ein Ansatz, welcher sich
darauf verlässt dass die Spammer Ressourcen sparen wollen (= Teergruben
vermeiden), Erfolg haben kann. Ich schätze die Anpassungsgeschwindigkeit
als so hoch ein, dass es sich nicht lohnt diese Technik zu implementieren.
Just my 2 cents...
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Hoth
Konrad-Wolf-Str. 64
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Thomas Schwenski schrieb:
> Guten Morgen Liste,
>
> hat zufälligerweise jemand den Artikel "Schneckenpost" im aktuellen
> Linuxmagazin (Heft 02/08 Seite 74) gelesen?
> Dort wird eine Technik als Nachfolger von Greylisting beschrieben um
> spammende Mailserver "abzuweisen".
>
> Kern der Technik ist, dass man mit validen Mailservern eine Teergrube
> simuliert.
> D.h. der eigentlich valide Mailserver verzögert zu Beginn der
> Kommunikation seine Antworten eine Zeit lang und stottert so.
>
> Der Mailserver (oder die SMTP-Engine des von den Spammern verwendeten
> Botnetzes) erhält dadurch den Eindruck, dass es sich beim Ziel-MX um
> eine Teergrube handelt und bricht (eine gewisse Intelligenz der Software
> vorrausgesetzt) die Kommunikation ab.
> Nach einer festgelegten Anzahl übermittelter Bytes kommunziert der
> empfangende Mailserver normal schnell.
> Sinnvollerweise sollte es sich bei diesem Zählwert aber um einen
> Zufallswert handeln, der lediglich durch eine Obergrenze bestimtm ist.
>
> Hintergrund dieser Technik ist die Wirtschaftlichkeit des
> Nachrichtenversandes für Spammer. Eine Teergrube verursacht nur Kosten
> hat aber keinen oder nur wenig Nutzen, da lediglich Ressourcen für die
> Zeit des Kommunikationsversuches gebunden werden.
>
> Im Artikel wird unser aller "Lieblingsmailserverdienst" sendmail
> dahingehend verändert um entsprechend zu agieren.
>
> Bei lesen fiel mir nur folgende Möglichkeit einer Umsetzung für Postfix ein:
> Die Einbindung erfolgt über die Policy-Schnittstelle, ein entsprechender
> Dienst wird in die smtpd_(helo|sender|recipient|data)_restrictions
> eingebunden und ist somit in jeder Phase der SMTP-Kommunikation präsent.
> In jeder dieser Ebenen verzögert der Policy-Daemon seine Antwort um eine
> zufällige Anzahl von Sekunden.
> Anhand der Queue-ID kann er Buch führen, wieviele Sekunden die
> Nachrichtenannahme bereits verzögert wurde.
>
> Um die entsprechende Datenbank nicht zu sehr wachsen zu lassen, könnte
> man in der letzten Ebene in der der Dienst eingebunden ist dann den
> Datensatz dann löschen.
> (Alternativ über die Einbindung in den smtpd_end_of_data_restrictions,
> aber dann wird eine neue Policy-Abfrage nötig -> unnötige
> Ressourcenver(sch)wendung.)
>
> Idealerweise übernimmt der Dämon dann auch noch auf der
> smtpd_recipient_restrictions-Ebene die Greylisting-Funktionalität.
>
> Wie seht Ihr das?
> Wäre das eine Erweiterung/Nachfolge für Greylisting??
>
> Gruß
> Thomas
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