[Postfixbuch-users] Bei ungültigen Empfängerdomains

Peer Heinlein p.heinlein at heinlein-support.de
Di Dez 2 20:55:48 CET 2008


Am Dienstag, 2. Dezember 2008 schrieb Dejan Milosavljevic:


> wir haben hier einen Postfix, der nur für den internen Mailversand
> genutzt wird. Dazu werden Absender- und Empfängerdomains verwendet, die
> es nicht wirklich gibt, also eher Phantasiedomains.

Keien gute Idee. 

Es gibt keinen guten Grund dafür und es macht nichts als Probleme.

Das ist eine reine Arbeitsbeschaffungs-wie-baut-man-ein-Setup-mit- 
vielen-Workaroundsa-das-am-Ende-keiner-mehr-versteht-Maßnahme.

Wirklich. Rund 100 mal im Jahr darf ich diese kaputten Setups in mühsamer 
Kleinarbeit debuggen und wegreparieren. 

> Z.B. lautet eine der Empfängerdomains @intern

Warum. Warum, oh Herr im Himmel, warum.

> Der Postfix hängt dann erwartungsgemäß den $myorigin an die
> Phantasiedomain dran, was daraus dann einen gültige Domain macht - was
> wir aber nicht möchten. 

Warum möchtet Ihr das nicht. Warum nehmt Ihr Hostnamen, die nicht 
existieren. Was soll das?

> Gewünscht ist, daß der Postfix die Mail mit 
> einer scheinbar ungültigen Domain an den Relayhost durchstellt.

Du kannst das Anhängen von $myorigin natürlich in Postfix durch 
append_dot_mydomain=no wegkonfigurieren:

atlas:~ # postconf  | grep mydomain
append_dot_mydomain = yes
mydestination = $myhostname, localhost.$mydomain
mydomain = heinlein-support.de
atlas:~ #

Nur weil man das aber wegkonfigurieren KANN heißt das noch lange nicht, 
daß ein solches Setup dann ein sinnvolles und gutes ist.

> Kann man das dem Postfix irgendwie abgewöhnen, daß er die
> Empfängerdomain verändert? Ich habe versucht $myorigin auf ein leeres
> Zeichen zu setzen, aber diese Konfiguration akzeptiert der Postfix
> nicht .

Hier kommt myorigin gar nicht zum Zuge. myorigin greift, wenn die 
Mailadresse nur den Usernamen / Localpart hat. Da hier ja ein Hostname 
vorhanden ist, der nur nicht FQDN ist, wird dieser von Postfix 
richtigerweise zu host.$mydomain geandelt.  Ausführliche Erklärung dazu 
auf Seite 81.

> Gehts denn irgendwie?

Ja, aber ganz ehrlich: Macht es nicht stutzig, daß man etwas baut, das 
entgegen dem seit vielen Jahrzehnten bestehenden Konzept läuft und das 
absichtlich so nicht funktioniert, wie Mail nunmal erfinden soll? 

Ich würde da immer SEHR stark ins Grübeln kommen wenn ich offensichtlich 
der Meinung bin etwas machen zu wollen, was der komplette Rest der Welt 
und die Erfinder von dem ganzen so nicht wollten.

Mein Tipp: Nehmt existierende Hostnamen. Warum auch nicht. Alles andere 
macht nur Ärger. Ich könnte jetzt fünf Bildschirmseiten mögliche Probleme 
aufzählen, aber dazu fehlt mir ehrlich gesagt gerade der Nerv.  Aber so 
mancher Postmaster auf dieser Liste hier weiß nur zu gut, wovon ich 
spreche.

Spätestens wenn Dein Relayhost nebenbei auch der MX-Empfangshost ist und 
Du aus Gründen des Spamschutzes und zur Vermeidung von Tippfehlern Deiner 
User dort auch ein reject_unknown_sender_domain oder auch 
reject_unknown_recipient_domain machen willst, fliegt Dir das ganze Ding 
um die Ohren und fordert Workarounds mit Workarounds mit Workarounds für 
nix und wieder nix.

Peer



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