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<DIV><BR>Presseerklärung vom 10. März 2004</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Greenpeace: Rechtsbruch mit Schrumpel-Tomate <BR>am Europäischen
Patentamt<BR>Vergabe von Patenten auf Pflanzen und Tiere verdoppelt</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Hamburg, 10. 3. 2004 ? Die Patentierung von Pflanzen und Tieren nimmt
<BR>alarmierende <BR>Ausmaße an. Nach Recherchen von Greenpeace hat das
Europäische Patentamt <BR>in <BR>München im Jahr 2003 etwa doppelt so viele
Patente auf Pflanzen und Tiere <BR>erteilt wie noch <BR>im Jahr zuvor. Trotz
eines ausdrücklichen Verbotes erteilte das Patentamt <BR>am 26. November
<BR>2003 sogar erstmals ein Patent auf eine ganz normale Züchtungsmethode (Nr
<BR>EP 1211926). <BR>Betroffen ist eine Tomate, deren Wassergehalt mit Methoden
konventioneller <BR>Züchtung <BR>verringert wurde, so dass sie bei langer
Lagerung zwar schrumpelt, aber <BR>nicht fault.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Der deutsche Bundestag kann jetzt ein deutliches Zeichen gegen Patente auf
<BR>Leben setzen. <BR>Morgen beginnen im Bundestag die Verhandlungen darüber,
wie die <BR>umstrittene EU-<BR>Patentrichtlinie im deutschen Patentgesetz
umgesetzt werden soll. <BR>Greenpeace fordert, die <BR>EU-Richtlinie auf
europäischer Ebene neu zu verhandeln und die <BR>Patentierung von <BR>Lebewesen
und ihren Genen auszuschließen.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>"Die EU-Richtlinie gehört zurück auf die Schreibtische in Brüssel mit dem
<BR>Vermerk: Neu <BR>verhandeln!", sagt Christoph Then, Patentexperte von
Greenpeace. "Eine <BR>EU-Richtlinie, die <BR>dem Europäischen Patentamt erlaubt,
Monopolpatente auf die belebte Natur <BR>zu vergeben, <BR>darf nicht in
deutsches Recht umgesetzt werden. Mit den Rechten an Soja, <BR>Mais, Weizen
<BR>und Tomaten verkauft das Patentamt die Ernährungsgrundlagen der
<BR>Menschheit. Die <BR>Bundesregierung muss den Missbrauch des Patentrechts
endlich stoppen." </DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Mit dem Patent auf die Schrumpel-Tomate hat das Patentamt einen neuen Damm
</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>gebrochen. Denn Patente auf "biologische Verfahren zur Züchtung von
<BR>Pflanzen oder <BR>Tieren" sind verboten (Europäisches Patentübereinkommen,
Paragraph 53b) <BR>Doch das <BR>Patent auf die Tomate mit verringertem
Wassergehalt umfasst die Tomate <BR>sowie ihre <BR>Züchtungsmethode. Die Tomate
wurde nicht gentechnisch manipuliert, sondern <BR>mit <BR>konventionellen
Methoden gezüchtet. </DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Nach Greenpeace-Recherchen erteilte das Europäische Patentamt 2003
<BR>insgesamt 72 <BR>Patente auf Pflanzen (2002: 38) und 25 Patente auf Tiere
(2002: 11). <BR>Insgesamt hat das Amt <BR>jetzt bereits fast 400 Patente auf
Pflanzen und über 120 Patente auf Tiere <BR>vergeben. Dabei <BR>beruft sich das
Patentamt auf die EU-Patentrichtlinie von 1998. </DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Greenpeace kritisiert, dass die Agro-Konzerne auch bei normal gezüchteten
<BR>Pflanzen eine <BR>Monopolstellung von Anbau und Ernte bis hin zur
Herstellung von <BR>Lebensmitteln erlangen. <BR>So erhielt auch die Firma
Monsanto ein Patent auf Weizen, der von <BR>indischen Landwirten <BR>gezüchtet
worden war. Unter den in 2003 erteilten Patenten auf Tiere <BR>finden sich vor
allem <BR>Versuchstiere, die alle Säugetiere von der Maus bis zum Affen
umfassen.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then, Tel.
<BR>040-30618-395 oder <BR>0171-8780832, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen,
Tel. 040-30618-344. <BR>Internet: <BR><A
href="http://www.greenpeace.de/patente">www.greenpeace.de/patente</A>.
</FONT></DIV>
<DIV><FONT face="Comic Sans MS"
size=2>~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~<BR>"Wir brauchen keine
Bio-Terroristen, wenn wir Gentechniker haben."<BR>Independent Science Panel (<A
href="http://www.indsp.org">www.indsp.org</A>; dt.Ü. <A
href="http://www.indsp.org/ISPgerman.pdf">www.indsp.org/ISPgerman.pdf</A>)</FONT></DIV></BODY></HTML>