<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN">
<HTML><HEAD>
<META http-equiv=Content-Type content="text/html; charset=iso-8859-1">
<META content="MSHTML 6.00.2600.0" name=GENERATOR>
<STYLE></STYLE>
</HEAD>
<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Liebe Mitglieder und FreundInnen des
ATP,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>vor kurzem habe ich den indischen Dokumentarfilm
"Final Solution" gesehen und war wirklich sehr beeindruckt.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Unten eine Inhaltsangabe zur eurer Kenntnisnahme -
vielleicht habt ihr ja mal die Chance, ihn zu sehen, auszuleihen oder zu
kaufen?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Liebe Grüße, Petra</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><B><SPAN
style="FONT-FAMILY: Arial">„Final Solution“, </SPAN></B><B><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt">ein Film
von Rakesh Sharma</SPAN></B><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><?xml:namespace
prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office"
/><o:p></o:p></SPAN></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Indien
2003, 218 Minuten, OF mit engl. Untertiteln<o:p></o:p></SPAN></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt"> <o:p></o:p></SPAN></P>
<P class=MsoBodyText style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><FONT face=Arial>„Final
Solution“ ist eine vierteilige Dokumentation der Ausschreitungen gegen Muslime
2002 in Gujarat. Der Film wurde auf der Berlinale 2004 ausgezeichnet.
</FONT></P>
<P class=MsoBodyText style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><FONT face=Arial>Am 27. Februar
2002 ging im nordindischen Bundesstaat Gujarat ein Wagon eines Reisezuges mit
Hindu-Pilgern in Flammen auf. 85 Männer, Frauen und Kinder fielen den Flammen
zum Opfer. Zuvor hatte es einen Streit zwischen einigen Fahrgästen und
muslimischen Händlern am Bahnsteig in Godhra gegeben, wo der Zug hielt. Laut
Augenzeugen riefen die Pilger, welche von Ayodhya zurück kamen, wo sie gegen das
Verbot zum Bau eines Rama-Tempels protestierten, Parolen und wurden daraufhin
von den Muslimen mit Steinen beworfen. </FONT></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; TEXT-ALIGN: justify"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Obwohl
die genaue Ursache des Feuers nicht aufgeklärt werden konnte (und eine externe
Ursache eigentlich kaum in Frage kommt), diente der Vorfall als sofortiger
Auslöser von Progromen gegen Muslime im ganz Gujarat. Über 2000 Menschen kamen
ums Leben – darunter viele Frauen und Kinder. Es kam zu massenhaften
Vergewaltigungen, v.a. Vergewaltigungen von jungen Mädchen wurden nicht immer
angezeigt aus Angst, sie nicht mehr verheiraten zu können. 175.000 Flüchtlinge
suchen Schutz in Flüchtlingscamps, die Gesamtzahl an Flüchtlingen ist noch
deutlich höher. Dabei kam die hauptsächliche Hilfe von außen, auch von
muslimischen Organisationen. Die Regierung von Gujarat hat wochenlang nichts
getan. Im Gegenzug kam es zu Gewalt gegen Hindus und Angriffe auf Tempel.
<o:p></o:p></SPAN></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; TEXT-ALIGN: justify"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Teil 1
des Films „Pride and Genocide“ befasst sich mit dem Blutbad vom Frühjahr 2002
und den Folgen. Während sich durch Augenzeugenberichte und Kameraaufnahmen der
Zerstörungen das Ausmaß der Gewalt aufzeigt, leugnen Politiker der rechten
Hindu-Partei VHP in Gujarat das Blutbad und tun die sexuelle Gewalt gegen
muslimische Frauen als unwesentlich ab. Im Teil 2 „The Terror Trail“ beschreibt
Sultana ihren Leidensweg. Teil 3 „The Hate Mandate“ analysiert die Ausbreitung
des Faschismus unter den Hindus in Gujarat. Rakesh Sharma begleitet Politiker
der VHP auf ihrem Propaganda-Feldzug durch Gujarat und zeichnet ihre Hassreden
gegen Muslime auf. Mit dem Zugunglück wird Wahlkampf betrieben, kein Wort von
der Gewalt gegen Muslime. Teil 4 „Hope and Despair“ lässt die muslimischen Opfer
sprechen und zeichnet die Situation Monate nach den Ausschreitungen auf. Noch
immer ist die Situation angespannt. An der Grenze zwischen muslimischem und
hinduistischem Viertel in Ahmedabad kann der Konflikt jederzeit wieder
ausbrechen. <o:p></o:p></SPAN></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; TEXT-ALIGN: justify"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Der Film
ist sehr erschütternd und zeigt die Gewalt schonungslos mit immer neuen
Berichten in ihrem ganzen Ausmaß. Ganze Straßen wurden angezündet, Menschen
verbrannten bei lebendigem Leib und wurden verstümmelt. Von manchen Familien
überlebten nur wenige Mitglieder, ihre gesamte Habe ist verloren, viele kehren
in ihre Dörfer nicht zurück. Die Polizei greift nicht ein, sondern kommt
entweder nicht oder sieht zu. Opfer berichten, dass Polizisten den Mob
regelrecht angeführt hätten. Rechte Hindu-Politiker instrumentalisieren das
Zugunglück für ihren Wahlkampf für die Wahlen Ende 2002 in Gujarat. Es sei keine
Wahl zwischen Kongress- und BJP-Partei, sondern zwischen Hindus und Muslimen
(eine Bezugnahme auf die Communities ist laut indischen Wahlrecht verboten).
Endlich, nach 50 Jahren, würden die „friedlichen“ Hindus zurückschlagen, da sie
provoziert worden wären und so lange still gehalten hätten. Der Feind Pakistan
wird erneut aufgebaut, die Muslime hätten in Indien nichts zu suchen und
Pakistan würde in lauter Stücke geschlagen werden. Die Mechanismen der
Instrumentalisierung und Politisierung von Gewalt sind sehr anschaulich im Film
und der Film gibt Einblicke, über die es sich lohnt, nachzudenken. </SPAN></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt; TEXT-ALIGN: justify"><SPAN
style="FONT-SIZE: 11pt; FONT-FAMILY: Arial; mso-bidi-font-size: 12.0pt"> <o:p></o:p></SPAN></P></DIV></BODY></HTML>